Die Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard im Rheingau, die das Erbe der Heiligen Hildegard von Bingen fortsetzen, denken darüber nach, wie sie ihr großes Gebäude zukünftig nachhaltig gestalten und sinnvoll nutzen können.
Seit dem Frühjahr 2023 begleiten wir die Gemeinschaft auf diesem Weg. In einem ersten Schritt haben wir mit dem gesamten Konvent die Vorstellungen der Schwestern bezüglich der Nutzung des Geländes eruiert. Anschließend fand ein erster Runder Tisch mit regionalen Interessensvertreter:innen statt.
Gemeinsam mit dem Baukulturerbe-Lehrstuhl an der Hochschulen RheinMain in Wiesbaden werden innovative Ansätze zur Konzentrierung der Klausur und der Nutzung freier Räumlichkeiten erarbeitet. Darüber hinaus sind Studierende des Fachbereichs Innenarchitektur an der Hochschule Mainz damit betraut, Ideen für die Umgestaltung der Krypta zu einem Kolumbarium zu entwickeln. Das Vorhaben wird vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen fachlich begleitet und unterstützt.
Foto: Abtei St. Hildegard
Die Schwestern vom Guten Hirten in Deutschland sind seit 1927 Eigentümerin des eindrucksvollen Schloss Zinneberg in der Markt Glonn, Landkreis Ebersberg, in Oberbayern.
Die Kongregation ist auf dem Weg, eine sinnvolle Nutzung für das Schloss aus dem 18. Jahrhundert und das umgebende Parkgelände zu entwickeln, die insbesondere die benachbarte Jugendhilfeeinrichtung unterstützt, den Charakter und die Historie des Hauses und seiner Bewohnerinnen beachtet und auch gut in den Sozialraum eingebettet ist. Auf dem Schlossgelände betreibt die Kongregation eine erfolgreiche Jugendhilfeeinrichtung mit verschiedenen Wohn-, Kita- bzw. Schulangeboten. kulturräume gestalten begleitet die Kongregation seit 2023 auf diesem Weg.
Zwei Runde Tische mit Expertinnen und Experten aus unserem Netzwerk sowie Politik und Verwaltung haben drei konkrete Nutzungsszenarien ergeben, die nun weiterverfolgt werden. Das Vorhaben ist ein Pilotprojekt des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
Foto: Ulrike Maria Rose
Neben allen baukulturellen Projekten ist ein Schwerpunkt des Büros die gute Kommunikation und zeitgemäße Gestaltung. Neben zahlreichen Veröffentlichungen im Rahmen der StadtBauKultur NRW wie bspw. über die Umnutzungen von Kirchen, enstand in den letzten Jahren die Publikation KLOSTERFRAUEN FRAUENKLÖSTER im JOVIS Verlag mit der Künstlerin Jutta Görlich und den Münchner Fotograf:innen Ulrike Myrzik und Edward Beierle, sowie das Reiselandbuch für die Internationale Bauausstellung IBA Thüringen.
Foto: Herburg Weiland
Im Ordenskontext ganz neu ist die Podcast-Serie
„Mit anderen Worten. Zwei Welten im Gespräch“,
welche die deutschsprachigen Dominikanerinnen und
ihre Werte in der Gesellschaft sichtbarer machen.
Worum geht es in den ersten Folgen, die seit Ende
März auf allen gängigen Podcast-Portalen zu hören
ist? Der Philosoph und Schriftsteller John von
Düffel spricht mit Schwester Judith Moormann über
das einfache, das bewusste Leben. Die Literatur- und
Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann tauscht sich
mit Schwester Scholastika Jurt über die Bedeutung
von Ritualen aus. Der Sozialmediziner Gerhard
Trabert und Schwester Klarissa Watermann teilen
miteinander ihre Erfahrungen aus der Arbeit mit
Wohnungslosen und stellen sich die Frage, wieviel
Mitgefühl gesellschaftlicher Zusammenhalt braucht.
Grafik: Gottweiss · Visuelle Kommunikation
Um auf das Verschwinden der Ordensgemeinschaften aus den Klöstern in Deutschland hinzuweisen und den Ordensgemeinschaften und Mit- bzw. Nachnutzenden möglichst viel Informationen für den Umgang mit dem bedeutenden baukulturellen Erbe zur Verfügung zu stellen, hat kulturräume gestalten 2020 einen gemeinnützigen Verein gegründet.
Der Verein Zukunft Kulturraum Kloster e.V. hat mit Unterstützung des Bundes ein Wissensportal über die Transformation von Klöstern online gestellt sowie zwei Zukunftslabore sowie einen ersten politischen Runden Tisch realisiert.
2023 fungierte
der Verein als Träger der Transformationen23-Ausstellung
der Künstlerin Anna Schölß und dem Programmdirektor
Johannes Hochholzer. Vereinsmitglied Franziska Fruth
bereitet 2024/2025 für den Verein einen
Multimedia-Guide über die Transformation des
Quartiers Kloster Schlehdorf vor. Ein weiteres Ziel
des Vereins ist die Einrichtung einer
Kompetenzstelle oder Stiftung für Klöster auf
Bundes- bzw. Landesebene. Dafür setzen sich
Schwester Josefa Thusbaß und Ulrike Rose, die beiden
Vorsitzenden des Vereins, auch auf politischer Ebene
ein.
Webseitendesign: Studio Vanith
Die Oberzeller Franziskanerinnen leben und wirken u.a. in einem wunderschönen ehemaligen Prämonstratenser Kloster am Main in Würzburg. Die Franziskanerinnen haben rechtzeitig begonnen, sich über die Zukunft ihrer Häuser, Liegenschaften und Einrichtungen Gedanken zu machen. Ulrike Rose leitete von 2020 bis 2022 die Kommission Häuser, Liegenschaften und Einrichtungen und entwickelte gemeinsam mit den Schwestern und weiteren Experten Vorschläge für zukünftige nachhaltige Nutzungen. Sie wirkte bis 2024 im Transformationsrat der Kongregation an der Umsetzung der Vorhaben mit.
Foto: Ulrike Maria Rose
Europaweit stehen derzeit Hunderte von Klöstern vor dem Ende ihrer bisherigen Zweckbestimmung. Erstmalig übernimmt eine mutige Wohnungsbaugenossenschaft die Verantwortung für ein Kloster vor den Toren Münchens und schafft hier bezahlbaren Lebens- und Arbeitsraum.
Ulrike Rose hat die Konzeption für das Cohaus Kloster Schlehdorf erarbeitet und maßgeblich an der Transformation des 300 Jahre alten Frauenklosters mitgewirkt.
Foto: © Ulrike Myrzik
Über viele Jahrzehnte fuhren Sommergäste ins pittoreske Schwarzatal im Thüringer Wald zur Sommerfrische. Das Tal geriet nach der Wende in Vergessenheit, die schönen Sommerfrische-Architekturen mit ihren Türmen, Veranden und Balkonen verwaisten. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA Thüringen entwickelte Ulrike Rose eine zeitgemäße Kampagne zur Belebung der Baukultur. Mit der Öffnung der Häuser am “Tag der Sommerfrische” hat sich inzwischen der Abwärtstrend gedreht und eine Aufwindstimmung im Tal entwickelt.
2022 erschien ein Reiselandbuch zum Schwarzatal unter redaktioneller Leitung von Paula Oster und Ulrike Rose.
Foto: Gottweiss · Visuelle Kommunikation
Das Liebling Haus im Zentrum von Tel Aviv ist ein deutsch-israelisches Projekt zwischen der Stadt Tel Aviv und der Bundesrepublik Deutschland. Das ehemalige Wohnhaus eröffnete im Bauhausjahr 2019 als Denkmal-, Ausstellungs- und Architekturzentrum.
Ulrike Rose hat das Team in Israel sowie die Geschäftsstelle in Deutschland fachlich unterstützt und kommunikativ begleitet – dazu gehörte die Kampagne ‘open for renovation’ während des Umbaus, die Eröffnungskampagne, die Initiierung einer temporären Installation von raumlabor Berlin sowie die Konzeption eines zukünftigen Freundeskreises.
Foto: ©Yael Schmidt für das Liebling Haus
Wir, Ulrike Rose und Paula Oster, entwickeln maßgeschneiderte Ideen und Konzepte für die Zukunft von Frauenklöstern und begleiten Ordensgemeinschaften mit unserem baukulturellen und kommunikativen Know-How.
Unser Beratungsschwerpunkt liegt auf der Findung passender (Mit-)Nutzungen für zu groß werdende Mutterhäuser durch strategische Partnerschaften, Einbindung der regionalen Stakeholder sowie Expertinnen und Experten aus dem weit gestreuten Netzwerk des Büros. Auch die Unterstützung bei der Findung von staatlicher Förderung und tatkräftigen gehört dazu, falls erforderlich.
Gleichzeitig baut unser Büro Brücken zwischen den Ordensgemeinschaften und denjenigen, die ihre Werte teilen; zu Menschen, die das spirituelle und soziale Erbe sowie das Leben in Gemeinschaft mit in die Zukunft tragen.
Ulrike Rose engagiert sich seit Anfang der 2000er Jahre für Baukultur. Sie hat als Geschäftsführerin des Fördervereins Deutsches Architektur Zentrums 2001 bis 2005 den Aufbau der Bundesstiftung Baukultur koordiniert, um anschließend fünf Jahre die Landesinitiative Landesinitiative StadtBauKultur NRW zu steuern.
2011 bis 2013 Jahr leitete sie als künstlerische und kaufmännische Geschäftsführerin die Stiftung Insel Hombroich und entwickelte die ehemalige Raketenstation als Architekturmeilenstein und Künstlerort weiter.
Seit der Gründung ihres Büros kulturräume gestalten hat sie u.a. an der Konzeption des 2019 eröffneten Zentrum Welterbe Bamberg, dem Liebling Haus – The White City Center Tel Aviv mitgewirkt sowie im Auftrag der Internationalen Bauausstellung IBA Thüringen die neue Sommerfrische im Schwarzatal entwickelt. Die Transformation des Kloster Schlehdorf in Oberbayern in einen weltlichen Seminar, Gäste-, Wohn- und Arbeitsort hat sie dazu bewegt, sich weiter für die Zukunft der Frauenklöster zu engagieren – für das baukulturelle und immaterielle Erbe. Dazu gründete sie 2022 den gemeinnützigen Verein Zukunft Kulturraum Kloster, der 2021 ein erstes frei zugängliches Wissensportal über die Transformation von Klöstern online stellte. Im Dezember 2021 erschien ihre Publikation Klosterfrauen Frauenkloster. Eine künstlerische Untersuchung zu Frauenklöstern im Wandel im JOVIS Verlag, die als eines der 25 schönsten Bücher 2022 den Preis der Stiftung Buchkunst gewann.
Ulrike Rose war von 2014 bis 2021 im Vorstand des Fördervereins der Bundesstiftung Baukultur, 2017 bis 2022 im Beirat der Bundesstiftung Baukultur und wurde 2024 in den Konvent der Baukultur berufen. Seit 2022 ist sie Mitglied bei ICOMOS, der Berater-Organisation der UNESCO, sowie Mitglied im Denkmalnetz Bayerns.
Foto: © Ulrike Myrzik
Paula Oster ist Junior-Partnerin bei kulturräume gestalten und realisiert seit 2021 wieder Projekte mit Ulrike Rose.
Paula Oster und Ulrike Rose trafen sich erstmals 2011 im Museum Insel Hombroich und arbeiteten seitdem punktuell an verschiedenen Projekten zusammen. Seit 2021 ist Paula Oster als Juniorpartnerin im Büro kulturräume gestalten tätig.
Nach ihrem Kulturmanagement-Studium sammelte sie Erfahrung in den Niederlanden und Indien, wo sie unter anderem für die Gestaltung und Umsetzung kultureller Veranstaltungen verantwortlich war. Von 2014 bis 2017 leitete sie das Studio für Kunst und Architektur realities:united in Berlin. Während ihres Master-Studiums der Kommunikationswissenschaften an der TU Berlin veranstaltete sie non-profit-Musikfestivals und bildete sich als Mediatorin weiter.
Gute Kommunikation bildet für sie das Fundament nachhaltiger Veränderungsprozesse. Durch ihre vielseitigen Kommunikationsfähigkeiten und -instrumente schafft sie Strukturen, erkennt Energien und trägt dazu bei, den inneren Zusammenhalt von Gruppen zu erhalten, zu stärken oder wiederherzustellen. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Bauausstellung IBA Thüringen leitete sie die redaktionelle Arbeit für das Buch Sommerfrische Schwarzatal – Ein Reiselandbuch.
Ein weiteres Beispiel ihrer Arbeit ist die Gesamtverantwortung für die Podcast-Serie »Mit anderen Worten. Zwei Welten im Gespräch« für die deutschsprachigen Dominikanerinnen, einschließlich Konzeption, Auswahl der Gesprächspartner, Fundraising, Koordination aller Beteiligten sowie Überwachung der gestalteten Produkte wie Musik, Logo und Layout.
Foto: © Jakob Ebert